Peer2Peer-Beratung: Jugendliche beraten Jugendliche

Die Peer2Peer-Beratung von „Rat auf Draht“ ist ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie Jugendliche aktiv in die Beratung ihrer Altersgenossen eingebunden werden können. Dieses Projekt, das im Rahmen des EU-Projekts #besafeonline ins Leben gerufen wurde, zeigt eindrucksvoll, wie Partizipation und Öffentlichkeitsarbeit Hand in Hand gehen können, um ein niederschwelliges Angebot für hilfesuchende Jugendliche zu schaffen. Doch was macht diese Initiative so besonders?
Partizipation als Schlüssel
Ein zentraler Aspekt der Peer2Peer-Beratung ist die aktive Einbindung der jugendlichen Berater:innen – nicht nur bei der Durchführung der Beratung, sondern auch in Entscheidungsprozesse rund um das Projekt. Diese Partizipation sorgt nicht nur für eine große Identifikation mit dem Angebot, sondern ermöglicht es den Jugendlichen auch, ihre Lebenswelt und Perspektiven direkt einzubringen. Gleichzeitig lernen sie wichtige soziale und kommunikative Fähigkeiten, die sie in ihrem weiteren Leben nutzen können.
Die Peerberater:innen, welche zwischen 16 und 23 Jahren alt sind, werden umfassend ausgebildet – in Workshops, Online-Selbststudien und durch die Begleitung von erfahrenen „Rat auf Draht“-Expertinnen. Diese Unterstützung schafft eine fundierte Grundlage für die Arbeit im Chat und gibt den Jugendlichen das nötige Selbstvertrauen, um Gleichaltrige bei Themen wie Sexting, Cyber-Grooming oder sexueller Belästigung zu beraten.
Öffentlichkeitsarbeit: Gemeinsam sichtbar werden
Ein weiterer entscheidender Punkt ist die erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit, die das Projekt von Anfang an begleitet hat. Die wachsende Bekanntheit zeigt: Jugendliche suchen nach genau solchen Angeboten, die direkt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind und bei denen sie sich verstanden fühlen.
Fokus auf Einbindung und Nachhaltigkeit
Der besondere Fokus liegt auf der Einbindung und Ausbildung Jugendlicher als Berater:innen. Das Angebot ist stark auf die Lebenswelt der Jugendlichen ausgerichtet: Hier beraten Jugendliche andere Jugendliche – auf Augenhöhe und mit einem tiefen Verständnis für die Herausforderungen, die ihre Altersgenossen erleben.
Ein weiterer Aspekt ist die langfristige Ausrichtung des Projekts: Die Peerberatung von „Rat auf Draht“ wurde von Beginn an mit einem nachhaltigen Blick entwickelt. Was als Pilotprojekt startete, entwickelte sich zu einem wöchentlichen Angebot, das kontinuierlich wächst und immer mehr Jugendliche erreicht.
Freiwilligenstaatspreis 2024
Für das herausragende Engagement wurde die Peer2Peer-Beratung von Rat auf Draht im Jahr 2024 mit dem Freiwilligenstaatspreis ausgezeichnet und belegte den zweiten Platz in der Kategorie Partizipation.