Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in Österreich
Mit dem Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement zeichnen das Bundeskanzleramt und das Bundesministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz auch 2025 herausragende Initiativen und Aktivitäten des freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements aus.
Fast die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ab 15 Jahren engagiert sich freiwillig oder ehrenamtlich. Das schließt sowohl formelle Engagements innerhalb von Organisationen oder Vereinen als auch informelle, nicht institutionalisierte Tätigkeiten wie Nachbarschaftshilfe ein, wobei es auch Überschneidungen zwischen diesen beiden Bereichen gibt.
Freiwilliges und ehrenamtliches Engagement spielt in Österreich eine bedeutende Rolle. Es stärkt den sozialen Zusammenhalt und verbessert die Lebensqualität in der Gesellschaft. Durch die Unterstützung von Freiwilligen werden vielfältige Projekte und Aktivitäten ermöglicht, die sonst nicht realisierbar wären. Zudem fördert es den Austausch von Wissen, Fähigkeiten und Erfahrungen und trägt somit zur persönlichen Entwicklung und zum Aufbau von Gemeinschaften bei. Freiwilligentätigkeiten spielen auch eine wichtige Rolle bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und der Unterstützung von benachteiligten Gruppen. Das freiwillige und ehrenamtliche Engagement ist in Österreich von großer Bedeutung und der Freiwilligenstaatspreis dient dazu, herausragende Leistungen zu würdigen.
Vier Kategorien und ein Sonderpreis
- Der Staatspreis für freiwilliges und ehrenamtliches Engagement in Österreich wird in insgesamt vier Kategorien vergeben.
- Dazu kommt ein Sonderpreis für Freiwilligenkoordination.
- Jedes Angebot darf in bis zu zwei Kategorien eingereicht werden.

Innovation
Diese Kategorie würdigt Initiativen, die durch kreative und unkonventionelle Ansätze neue Wege im freiwilligen Engagement beschreiten. Unabhängig von ihrer Größe oder formellen Struktur zeichnen sich diese Projekte durch wegweisende soziale, kulturelle oder ökologische Beiträge aus, die einen nachhaltigen Mehrwert für die Gesellschaft schaffen. Beispiele hierfür sind die Entwicklung neuer Technologien zur Unterstützung von Freiwilligen, innovative Bildungsprogramme oder kreative Lösungen für Umweltprobleme. Der Fokus liegt auf der Originalität der Idee, ihrer erfolgreichen Umsetzung und dem positiven Einfluss auf die Gemeinschaft.

Generationen
In dieser Kategorie werden Projekte ausgezeichnet, die das Miteinander der Generationen stärken oder gezielt Engagement in unterschiedlichen Lebensphasen sichtbar machen. Ausgezeichnet werden sowohl generationenübergreifende Projekte, die das Miteinander zwischen Jung und Alt fördern, als auch Initiativen, bei denen junge Menschen zu einem Engagement motiviert werden oder das Engagement älterer Menschen sichtbar machen und stärken. Denn freiwilliges Tun kennt kein Alter – es verbindet Menschen, schafft Begegnung und gestaltet unsere Gesellschaft mit.

Inklusion
Diese Kategorie zeichnet Projekte aus, die sich der Förderung von Inklusion und Chancengleichheit widmen. Im Fokus stehen Initiativen, die Barrieren abbauen und die Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen Leben ermöglichen, unabhängig von deren Herkunft, Fähigkeiten oder sozialem Status. Dies umfasst Angebote für Menschen mit Behinderungen, Programme zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund oder Maßnahmen zur Unterstützung sozial benachteiligter Gruppen. Wichtig ist, dass diese Projekte aktiv zur Sensibilisierung der Gesellschaft beitragen und nachhaltige Strukturen schaffen, die Vielfalt wertschätzen und Diskriminierung entgegenwirken.

Katastrophenschutz & Notfallhilfe
Diese Kategorie würdigt Organisationen, Initiativen, freiwillige Helferinnen und Helfer, die sich in außergewöhnlichen Krisensituationen engagieren und damit maßgeblich zur Sicherheit und Stabilität der Gesellschaft beitragen. Sie umfasst sowohl vorbereitende Maßnahmen zur Krisenprävention als auch akute Notfallhilfe in Katastrophenfällen wie Naturereignissen, Blackouts oder humanitären Krisen. Ausgezeichnet werden sowohl langfristige Projekte zur Prävention, Vorbereitung und Koordination im Katastrophenschutz als auch herausragende Einzelleistungen im Zuge dramatischer Ereignisse, wobei neben klassischen Blaulichtorganisationen auch zivilgesellschaftliche Gruppen und innovative Initiativen gewürdigt werden, die durch effektive Koordination, rasches Handeln oder neue Lösungsansätze die Widerstandsfähigkeit der Gesellschaft stärken.

Sonderpreis Freiwilligenkoordination
Freiwilligenkoordination ist eine Schlüsselaufgabe für nachhaltiges ehrenamtliches Engagement und trägt maßgeblich zur Qualität und Wirksamkeit freiwilliger Tätigkeiten bei. Dieser Sonderpreis würdigt herausragende Leistungen in der Organisation, Begleitung und Professionalisierung von Freiwilligenarbeit. Dabei stehen sowohl strategische Ansätze als auch innovative Umsetzungen im Mittelpunkt, die eine professionelle und wertschätzende Einbindung von Freiwilligen ermöglichen.
Besondere Berücksichtigung finden Projekte und Organisationen, die sich durch klare Qualitätsstandards, nachhaltige Strukturen und eine gezielte Qualifizierung von Freiwilligenkoordinatorinnen und Freiwilligenkoordinatoren auszeichnen. Dazu zählen Maßnahmen zur Gewinnung und Bindung von Freiwilligen, innovative Qualifikations- und Fortbildungsangebote sowie Ansätze zur Stärkung der Anerkennungskultur. Auch der Aufbau von Netzwerken und Kooperationen, die Professionalisierung der Freiwilligenkoordination auf organisatorischer und gesellschaftlicher Ebene sowie die Entwicklung neuer digitaler und inklusiver Ansätze zur Unterstützung freiwilligen Engagements sind zentrale Bewertungskriterien.
Freiwilligenkoordination ist mehr als reine Verwaltung – sie ist die Brücke zwischen Organisationen und freiwillig Engagierten, die Strukturen schafft, Potenziale fördert und Engagement nachhaltig absichert. Der Sonderpreis soll herausragende Modelle sichtbar machen, zur Verbreitung bewährter Praktiken beitragen und dazu inspirieren, Freiwilligenarbeit in Österreich weiterzuentwickeln.
Auszeichnung
In allen vier Kategorien werden jeweils drei Initiativen bzw. Aktivitäten ausgezeichnet:
Staatspreis |
(1. Platz) |
5.000 EUR |
Anerkennungspreis |
(2. Platz) |
3.000 EUR |
Ehrenpreis |
(3. Platz) |
1.000 EUR |
Der zusätzlich vergebene Staatspreis für Freiwilligenkoordination ist ebenfalls mit 5.000 EUR dotiert. Alle ausgezeichneten Initiativen dürfen sich zusätzlich zum Preisgeld über eine Urkunde und eine Trophäe freuen.
Häufig gestellte Fragen zum Staatspreis
Wer kann einreichen?
Der Freiwilligenstaatspreis zeichnet herausragende Initiativen und Aktivitäten des freiwilligen und ehrenamtlichen Engagements aus. Das reicht von kleinen, informellen Initiativen der Nachbarschaftshilfe oder freiwilligen Aktivitäten im Freundeskreis (ohne dass eine formale Vereinsstruktur vorhanden sein muss) bis hin zu größeren Freiwilligenprojekten gemeinnütziger Organisationen, Schulen, Universitäten, Unternehmen, Städten und Gemeinden. Das Spektrum ist so vielfältig wie das zivilgesellschaftliche Engagement in Österreich.
Welche formalen Einreichkriterien sind zu beachten?
- Einhaltung der zeitlichen Einreichfrist bis 2. September 2025. Später eingelangte Einreichungen können nicht berücksichtigt werden.
- Es werden nur Online-Einreichungen über das Formular akzeptiert. Das bereitgestellte Textdokument dient nur zur Vorbereitung und für eigene Notizen.
- Beschreibung und Datenbefüllung anhand der Online-Formularfelder mit Zeichenbegrenzung: Alle erforderlichen Textfelder müssen ausgefüllt sein. Die Einreichung kann auch durch ein aussagekräftiges Foto oder andere Dokumente ergänzt werden.
- Aufgreifen des Ausschreibungsthemas: Das eingereichte Angebot muss hauptsächlich zivilgesellschaftliches Engagement fördern. Freiwillige und/oder Freiwilligenkoordinatorinnen bzw. Freiwilligenkoordinatoren sollen bei der Umsetzung die Hauptrolle spielen.
- Engagement in Österreich: Eingereichte Projekte, Initiativen oder Aktivitäten müssen hauptsächlich in Österreich organisiert und durchgeführt werden.
- Umsetzungsgrad: Es ist irrelevant, wie lange das Angebot schon läuft. Wichtig ist nur, dass es in den Jahren 2024 und/oder 2025 Aktivitäten dazu gegeben hat. Projektideen im Entwurfsstadium werden nicht berücksichtigt.
Welche inhaltliche Auswahlkriterien gibt es?
- Preiskategorie: Innovation, Generationen, Inklusion oder Katastrophenschutz & Notfallhilfe und Sonderpreis Freiwilligenkoordination- inwiefern entspricht die Einreichung der gewählten Preiskategorie? Bitte beachte, dass Einreichungen in bis zu zwei Kategorien vorgenommen werden können.
- Stellenwert, Umfang und Kontinuität des freiwilligen Engagements: Die Einreichung sollte das persönliche Engagement und die Motivation der Freiwilligen oder Gruppe hervorheben und zeigen, welche Aufgaben Freiwillige übernehmen. Es soll deutlich werden, wie lange und wie regelmäßig die Person oder Gruppe freiwillig aktiv ist.
- Kreativität und Effektivität: Unabhängig von der Größe und Reichweite, sollte die Einreichung kreative und effektive Ansätze und Ideen in der Umsetzung des freiwilligen Engagements verfolgen. Was wird im eingereichten Angebot anders gemacht, als in vergleichbaren Freiwilligenprojekten?
- Wirkung auf die Zielgruppe(n): Die Einreichung sollte aufzeigen, welche nachweisbaren positiven Effekte das freiwillige und ehrenamtliche Engagement auf seine spezifische Zielgruppe hat. Werden über die Initiative bzw. Aktivität hinaus möglichst langfristige Wirkungen erzielt? Werden die Erkenntnisse daraus für andere verfügbar gemacht?
- Gesellschaftlicher Mehrwert: Wie tragen die Aktivitäten dazu bei, das Gemeinwohl zu fördern? Haben die getroffenen Maßnahmen konkrete Auswirkungen auf die Gesellschaft?
- Kooperation und Vernetzung: Die Einreichung sollte beschreiben, wie das freiwillige Engagement in Kooperation mit anderen Aktiven oder Institutionen stattfindet und welche Vernetzung und Zusammenarbeit auf lokaler und/oder überregionaler Ebene dadurch entstanden ist. Bringt sich die einreichende Organisation, Initiative oder Gruppe aktiv in Netzwerke ein?
- Öffentlichkeitswirksamkeit: Hat das Angebot dazu beigetragen, die Aufmerksamkeit für das jeweilige Thema zu erhöhen? Konnte es das Bewusstsein für freiwilliges Engagement und Ehrenamt steigern? Welche Maßnahmen wurden dafür gesetzt?
Wie ist der zeitliche Ablauf?
Einreichphase | 21. Mai bis 2. September 2025
Einreichungen für den Staatspreis sind über www.freiwilligenstaatspreis.at möglich.
Aufbereitungsphase
Die Servicestelle für freiwilliges Engagement bereitet alle Einreichungen für die Jury auf.
Jurysitzung | 23. Oktober 2025
Eine unabhängige Fachjury bewertet die Einreichungen und trifft die Entscheidung in den verschiedenen Kategorien.
Benachrichtigung der Ansprechpersonen | ab dem 27. Oktober 2025
Die Ansprechpersonen der prämierten Einreichungen werden in der Woche ab dem 27. Oktober 2025 über ihre Auszeichnung informiert. Selbstverständlich erhalten auch alle anderen Einreichenden eine Benachrichtigung.
Verleihung des Staatspreises | 4. Dezember 2025
Die besten eingereichten Initiativen und Aktivitäten werden am 4. Dezember 2025 in Wien im feierlichen Rahmen ausgezeichnet.
Was muss ich beim Ausfüllen des Einreichformulars beachten?
- Das Online-Formular speichert die angegebenen Daten, während der Eingabe. Voraussetzung ist, dass die Cookies der Webseite akzeptiert wurden.
- Es kann hilfreich sein, den Text in einem Textverarbeitungsprogramm vorzuschreiben. Dabei unterstützt das bereitgestellte Word-Dokument. So ist garantiert, dass keine Formulierungen verloren gehen, falls der Browser abstürzt oder es Probleme bei der Übermittlung gibt.
- Die Pflichtfelder sind mit einem * markiert. Sollte ein Pflichtfeld übersehen worden sein, wird man beim Absenden darauf hingewiesen.
- Die übermittelten Bilder oder PDF-Dateien sollten nicht zu groß sein. Ansonsten kann es sein, dass der Upload der Einreichung viel Zeit in Anspruch nimmt. Ein Richtwert sind max. 2 MB pro Datei.
- Das Browser-Fenster sollte erst geschlossen werden, wenn die Bestätigung "Danke für deine Einreichung!" erscheint – damit ist sichergestellt, dass die Einreichung erfolgreich übermittelt wurde. Zusätzlich erhält man auch ein Bestätigungsmail.
Was ist, wenn ich Unterstützung brauche?
Bei den Info-Webinaren gibt das Team der Servicestelle für freiwilliges Engagement Tipps für die Einreichung. Alle, die einreichen wollen, aber noch unsicher sind, können an einem der drei Termine teilnehmen und bekommen Antworten auf ihre Fragen:
- 18. Juni 2025 | 14:00 Uhr | online
- 15. Juli 2025 | 10:00 Uhr | online
- 11. August 2025 | 16:30 Uhr | online
Abgesehen davon steht das Team der Servicestelle für freiwilliges Engagement unter info@freiwilligenstaatspreis.at oder +43 660 87 08 604 gerne auch für individuelle Fragen zur Verfügung.

Der Freiwilligenstaatspreis ist eine Initiative des Bundeskanzleramts und des Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz und wird koordiniert durch die Servicestelle für freiwilliges Engagement in Österreich.