Im Frühling 2025 führte das Freiwilligenzentrum Salzburg eine schriftliche Befragung von freiwillig Engagierten im Sozialbereich sowie von derzeit (noch) Nicht-Engagierten im Bundesland Salzburg durch. Im Fokus standen die Bedürfnisse, Motive und Erfahrungen der Befragten.

Zentrale Erkenntnisse

Engagierte Frauen prägen das Bild – Pensionistinnen besonders aktiv

Freiwilliges Engagement im Sozialbereich in Salzburg wird maßgeblich von Frauen getragen. Rund zwei Drittel jener, die an der Befragung teilgenommen haben, sind weiblich, 45 Prozent von ihnen bereits in Pension. Sie bringen Zeit und Erfahrung in ihr Engagement ein. Besonders häufig engagieren sie sich in der Begleitung und Betreuung von Senior:innen, von Kindern und Jugendlichen oder Menschen mit Migrationshintergrund.

Motivation: Bindung, Ausgleich zum Beruf und Gerechtigkeit

Wichtige Beweggründe für freiwilliges Engagement sind der Wunsch, anderen zu helfen, etwas Sinnvolles zu tun und gesellschaftlich etwas beizutragen. Viele Freiwillige empfinden ihr Engagement zugleich als persönliche Bereicherung: Es schafft einen Ausgleich zum Beruf, stärkt das Zugehörigkeitsgefühl und bringt soziale Kontakte.

Hohe Zufriedenheit – aber Wunsch nach professioneller Begleitung

Die Zufriedenheit der Freiwilligen ist insgesamt hoch. Die Mehrheit erlebt ihre Tätigkeit als sinnstiftend und wertgeschätzt. Gleichzeitig äußern viele den Wunsch nach mehr Begleitung und Unterstützung durch professionelle Freiwilligenkoordination – in der Befragung gaben jedoch nur 30 Prozent an, eine:n Freiwilligenkoordinator:in zu kennen.

Professionelle Freiwilligenkoordination stärkt Engagement

Klar definierte Aufgaben, gute Zusammenarbeit und Mitwirkung sowie zielgruppenorientierte Anerkennung und regelmäßiges Feedback zählen ebenfalls zu den Wünschen der Befragten. Um diesem Bedarf zu begegnen, gibt es Lehrgänge für Freiwilligenkoordinator:innen. In dieser Weiterbildung werden Verantwortliche gezielt qualifiziert, um Freiwillige kompetent zu begleiten und langfristig zu binden.

Unterstützende Voraussetzungen sind entscheidend

Engagement gelingt dort am besten, wo die Rahmenbedingungen stimmen. Laut Befragung brauchen Freiwillige für ihre Tätigkeit vor allem eine wertschätzende Atmosphäre, professionelle und eindeutige Kommunikation, individuelle Anerkennung sowie flexible Einsatzmöglichkeiten. Solch unterstützende Faktoren sind entscheidend, um langfristig die Motivation zu halten, Zufriedenheit und Bindung zu fördern.

Methodik und Durchführung

Die Umfrage wurde vom Freiwilligenzentrum Salzburg initiiert. Begleitet und ausgewertet wurde die Studie von Wissenschaftler:innen der Abteilung Sozialpsychologie an der Universität Salzburg.

Publikation

Das Booklet zur Freiwilligenbefragung 2025 bietet einen kompakten Überblick über alle Ergebnisse und zeigt durch praxisnahe Handlungsempfehlungen, wie Engagement in Salzburg optimal weiterentwickelt werden kann. Es richtet sich an Freiwilligenkoordinator:innen, Sozialorganisationen sowie an Vereine und Initiativen, die mit Freiwilligen arbeiten.