#junges Engagement

06.07.2025
Eine Gruppe junger Menschen macht ein Selfie im Park, lacht und genießt die Zeit zusammen.

Junges Engagement macht den Unterschied

Junges Engagement hat viele Gesichter – lautstark auf der Straße, leise im Pflegeheim, kreativ im Netz. Wenn junge Menschen sich engagieren, bringen sie neue Perspektiven, frische Ideen und eine große Portion Zukunft mit. Sie mischen sich ein, übernehmen Verantwortung und zeigen: Haltung kennt kein Alter.

Damit junges Engagement Wirkung zeigt – für die Gesellschaft und die Engagierten selbst – braucht es passende Rahmenbedingungen.

Das erwartet dich in diesem Artikel:

  • Warum sich freiwilliges Engagement für dich lohnt – Infos für junge Interessierte
  • Besondere Formen des freiwilligen Engagements
  • Junge Freiwillige begleiten – worauf Freiwilligenorganisationen achten sollten
  • Zahlen, Daten, Fakten

 

Warum sich freiwilliges Engagement für dich lohnt

Du willst nicht nur zuschauen, sondern selbst was bewegen? Dann probier’s mal mit freiwilligem Engagement. Egal ob du mit Kindern spielst, Müll in deiner Nachbarschaft sammelst oder bei einem Verein mitwirkst: Du tust etwas Sinnvolles – und lernst ganz nebenbei, was alles in dir steckt. Du übernimmst Verantwortung, triffst spannende Leute und findest heraus, was dir wirklich wichtig ist.

Wenn du dich engagierst, lernst du nicht nur andere Menschen kennen, sondern auch einiges über dich selbst. Du kannst neue Fähigkeiten entdecken, dich ausprobieren und Verantwortung übernehmen. Du machst Erfahrungen abseits von Schule, Ausbildung oder Beruf. Ganz ohne Leistungsdruck. Und das Beste: Du entscheidest selbst, wie viel Zeit du investieren willst und wofür. Ob einmal ganz spontan oder jede Woche, ob draußen, digital oder im Team – dein Einsatz zählt.

Wichtig zu wissen

Für manche Engagementmöglichkeiten gibt es ein Mindestalter (aus rechtlichen oder versicherungstechnischen Gründen) – das variiert von Einsatzbereich zu Einsatzbereich und liegt in vielen Fällen bei 14 Jahren, manchmal auch darüber. Wenn du jünger bist, lohnt es sich trotzdem nachzufragen – viele Organisationen bieten eigene Projekte für Kinder und Jugendliche an.

 

Was junge Menschen bei ihrem Engagement bewegt

Stefan Blaß lächelt im Garten in die Kamera.

Stefan absolvierte ein freiwilliges Umweltjahr

Warum er sich für das Umweltjahr entschieden hat und was er sich davon mitgenommen hat? Das erfährst du hier.

Zwei junge Frauen stehen lächelnd vor einer beige Wand, beide in lässiger Kleidung.

Nina und Sarah engagieren sich mit Handy, Laptop & Co

Die beiden sind im „Offenen Smartphone- und Internetcafé“ mit Senior:innen aktiv. Hier erfährst du mehr darüber.

Gleich loslegen

Besondere Formen des freiwilligen Engagements

Junges Engagement kann auch im besonderen Rahmen stattfinden. Etwa in Service-Learning-Formaten oder im Rahmen von Freiwilligendiensten.

Service -Learning bezeichnet eine Lehr- und Lernform, bei der fachliches Lernen mit freiwilligem Engagement verknüpft wird. Dabei engagieren sich Kinder, Jugendliche oder auch Erwachsene während ihrer Ausbildung und sammeln dabei wichtige Erfahrungen.
Weitere Informationen dazu findest du hier.

Freiwilligendienst ist der Überbegriff für Freiwilliges Sozialjahr, Freiwilliges Umweltschutzjahr und Gedenk-, Friedens- bzw. Sozialdienst im Ausland.
Nähere Informationen dazu findest du hier.

Junge Freiwillige begleiten – worauf Freiwilligenorganisationen achten sollten

Junge Menschen bringen Energie, frische Perspektiven und viel Motivation mit – wenn sie gut begleitet werden, kann ihr Engagement viel bewirken. Für Organisationen bedeutet das: Es braucht passende Rahmenbedingungen, klare Kommunikation und verlässliche Ansprechpersonen.

Die Auswahl der Aufgaben ist dabei entscheidend: Sie sollten spannend, sinnvoll und altersgerecht sein – also motivierend, aber nicht überfordernd. Die Tätigkeit muss zur geistigen und emotionalen Reife der jungen Freiwilligen passen. Eine Aufgabe, die für eine 17-Jährige ideal ist, kann für eine 13-Jährige bereits zu viel Verantwortung bedeuten. Gut gewählte Aufgaben fördern das Selbstvertrauen – und machen einfach mehr Spaß.

Wichtig zu wissen

  1. Persönliche Begleitung:
    Junge Freiwillige brauchen während ihres gesamten Engagements eine verlässliche Ansprechperson vor Ort. Diese sollte nicht nur fachlich unterstützen, sondern auch Sicherheit geben, bei Unsicherheiten helfen und regelmäßig Feedback anbieten. Die Begleitung junger Menschen ist intensiver – das bedeutet: mehr Zeit, mehr Erklärung, mehr Beziehungsarbeit.

  2. Aufsichtspflicht:
    Für alle unter 18 Jahren besteht eine gesetzliche Aufsichtspflicht. Diese endet grundsätzlich erst mit der Volljährigkeit. Der Umfang richtet sich nach Alter und Entwicklungsstand des Kindes oder Jugendlichen. Eine fast volljährige Person benötigt kaum noch Beaufsichtigung, während ein:e 14-Jährige:r enger begleitet werden muss.

  3. Einführung & Struktur:
    Gerade für junge Engagierte ist ein klarer Einstieg wichtig. Dazu gehören eine verständliche Einführung, das Kennenlernen von Team und Abläufen sowie klare Informationen über Rechte, Pflichten und Grenzen.

  4. Kommunikation auf Augenhöhe:
    Junge Menschen wollen ernst genommen werden. Das heißt: offen, klar und wertschätzend kommunizieren – ohne Fachjargon oder herablassenden Ton. Wer transparent ist, schafft Vertrauen.

  5. Mitbestimmung ermöglichen:
    Wo es sinnvoll und möglich ist, sollten junge Freiwillige ihre Meinung einbringen dürfen – etwa bei der Gestaltung von Projekten oder bei der Reflexion ihrer Aufgaben. Beteiligung stärkt die Motivation und das Gefühl, gebraucht zu werden.

  6. Fehlerfreundlichkeit leben:
    Niemand ist perfekt – erst recht nicht beim ersten Engagement. Organisationen sollten eine Kultur schaffen, in der Fehler erlaubt sind, besprochen werden und zum Lernen beitragen.

Zahlen, Daten, Fakten

Junge Menschen engagieren sich, weil sie etwas bewirken wollen – für andere und für sich selbst. Laut dem Freiwilligenbericht 2022 ist etwa die Hälfte (49,3 %) der 15- bis 29-Jährigen in Österreich freiwillig aktiv – sei es in Vereinen, Initiativen oder in der Nachbarschaftshilfe. Die Motivation dafür ist vielfältig: Laut der Vostel-Studie 2020 möchten junge Freiwillige vor allem gesellschaftliche Verantwortung übernehmen, konkrete Probleme anpacken und sich persönlich weiterentwickeln. Die Ö3-Jugendstudie 2025 zeigt zudem: Mitbestimmung und Sinn sind zentrale Werte – Jugendliche wollen ernst genommen werden und mitgestalten. Karrierevorteile oder Networking spielen dagegen eine eher untergeordnete Rolle.

In der von der Bundesjugendvertretung beauftragten Studie "Junges Engagement" (2022) zeigte sich, dass freiwilliges Engagement in der außerschulischen Kinder- und Jugendarbeit auch positive Auswirkungen auf junge Menschen und die Gesellschaft hat. So haben junge Menschen, die in Kinder- und Jugendorganisationen aktiv sind, etwa ein ausgeprägteres Bewusstsein für Umweltschutz und Nachhaltigkeit, ein deutlich stärkeres Demokratiebewusstsein und ein Gefühl der Zugehörigkeit zur österreichischen Gesellschaft.

 

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