Gesund fürs Leben

Gesundheitsförderung im Alter
Der Alltag kann im Alter sehr beschwerlich sein. Nicht selten ist er mit Schmerzen verbunden. Die Angst vor Stürzen kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen. Die Medizinische Universität Wien hat dafür ein spezielles Gesundheitsprogramm entwickelt und dessen Wirksamkeit wissenschaftlich bestätigt. Das Programm erhöht die Sicherheit beim Gehen und verbessert die Beweglichkeit. Die Angst vor Stürzen nimmt ab, die Lebensqualität zu.
Ehrenamtliche Gesundheitsbuddys
Das Wiener Hilfswerk setzt geschulte ehrenamtlich Gesundheitsbuddys (= Gesundheitspartner:innen) ab 50 Jahren ein, die das Gesundheitsprogramm durchführen. Sie führen kostenlose Hausbesuche durch und leiten ein einfaches Training an. Außerdem geben sie Ernährungstipps, um Muskelkraft zu steigern. Das Ausmaß der Besuche: Zwei Besuche pro Woche (etwa eineinhalb Stunden) über einen Zeitraum von drei Monaten. Bei Interesse natürlich auch gerne länger. Die besuchten Personen sind mindestens 60 Jahre alt (meist deutlich älter), wohnen in Wien und leben in ihrer eigenen Wohnung, nicht im Pensionist:innenwohnhaus oder Pflegeheim.
MedUni Wien bestätigt Wirkung
Durch die Kontinuität des Engagements zeigen sich positive Ergebnisse. Zahlreiche betreute Personen berichten über körperliche Fortschritte und subjektiv gefühlte Verbesserungen. Des Weiteren trainieren viele Paare oft jahrelang zusammen, wodurch soziale Beziehungen und sogar Freundschaften entstehen, was wiederum die Lebensqualität und soziale Integration der älteren Personen fördert. Die gesundheitsfördernde Wirkung des Trainingsprogramms wurde in einer Studie der MedUni Wien (2013-16) wissenschaftlich bestätigt.
Professionelle Schulung
Die freiwilligen Gesundheitsbuddys erhalten an vier Abenden eine Einschulung von einem professionellen Team von Spezialistinnen. Dazu zählen eine Sportwissenschaftlerin der MedUni Wien, eine Physiotherapeutin und
eine Diätologin und Ernährungswissenschaftlerin. Nach absoliverter Schulung bringt die Projekt- und Freiwilligenkoordinatorin die Freiwilligen mit Menschen in Verbindung, die besucht und trainiert werden möchten. Für möglichst gute Abläufe bei den Einsätzen der Freiwilligen stimmt sich das Projektteam mit Angehörigen, Heimhelfer:innen oder Betreuer:innen der besuchten Personen ab.
Das „Gesund fürs Leben“-Projekt wird vom Sozialministerium gefördert und vom Wiener Hilfswerk in Kooperation mit der MedUni Wien und Physio Austria durchgeführt.