Was ist freiwilliges Engagement?
Freiwilliges Engagement
Im Einsatz als Rettungssanitäter:in, mit Kindern in einer Tagesstätte basteln, Sportaktivitäten für Behinderte anbieten – genauso breit wie die Palette an Aktivitäten ist, sind auch die Begriffe dafür. Warum wir uns für die Servicestelle auf den Begriff “freiwilliges Engagement” geeinigt haben und nicht von Ehrenamt oder Freiwilligenarbeit sprechen, erklären wir dir in diesem Wiki-Beitrag.
Vieldiskutiert
Ehrenamt, Arbeit oder Engagement – einen einheitlichen Begriff für gemeinnützige oder soziale Tätigkeiten, die freiwillig und ohne Bezahlung geleistet werden, gibt es nicht. Welche Bezeichnung wofür passt, ist auch immer Inhalt lebhafter wissenschaftlicher Debatten. In der Alltagssprache, in den Medien, aber auch in vielen Publikationen werden die Bezeichnungen oft synonym verwendet.
Freiwilliges Engagement
Freiwilliges Engagement ist Begriff für alle “gemeinnützigen oder sozialen Tätigkeiten und Leistungen, die freiwillig und ohne Bezahlung für Personen außerhalb des eigenen Haushaltes erbracht werden”, heißt es im Freiwilligenbericht 2019 des Sozialministeriums.
Freiwilligenarbeit
Als „Leistung, die freiwillig und ohne Bezahlung für Personen außerhalb des eigenen Haushaltes erbracht wird“ definiert die Statistik Austria Freiwilligenarbeit. „Freiwillig“ meint dabei: aus freiem Willen heraus und ohne gesetzliche Verpflichtung. „Unbezahlt“ heißt, dass die Arbeit ohne Entlohnung erbracht wird. Ausgenommen davon sind Aufwandsentschädigungen wie Telefon- oder Reisekosten. „Außerhalb des eigenen Haushaltes“ meint, dass die Leistung zum Nutzen des Gemeinwesens oder anderer haushaltsfremder Personen erbracht wird. Haus- und Familienarbeit oder die bloße Mitgliedschaft in einem Verein gelten daher nicht als Freiwilligenarbeit.
Das Ehrenamt
Ein Ehrenamt ist die freiwillige Übernahme einer Funktion, die in einer gewissen Regelmäßigkeit und für eine bestimmte Zeit unentgeltlich übernommen wird. Das Ehrenamt wird meist im Rahmen von Vereinen, Institutionen, Initiativen oder Projekten ausgeübt. Zumeist handelt es sich um gewählte, ernannte oder auch bestellte Positionen. Typische Beispiele sind Vereinsfunktionen, die Ernennung zum Schöffen oder zur Schöffin, Funktionen im Gemeinderat, im Betriebsrat sowie die aktive Mitgliedschaft bei der Freiwilligen Feuerwehr oder Rettungsorganisation. Grundsätzlich wird die Tätigkeit unentgeltlich ausgeübt.
Freiwilligentätigkeit/Volunteering
Der Begriff der Freiwilligentätigkeit wurde im Zuge des "Europäischen Jahres der Freiwilligentätigkeit" etabliert. Er ist etwas weiter gefasst als jener des Ehrenamts und orientiert sich am englischen Begriff Volunteering. Das Wort bezieht allerdings auch freiwillige Tätigkeiten im Verwandtschaftskreis mit ein. In Österreich ist freiwilliges Engagement als Leistung definiert, die freiwillig und ohne Bezahlung von Personen außerhalb des eigenen Haushaltes erbracht wird, inklusive Maßnahmen zur persönlichen und fachlichen Aus- und Fortbildung für diese Aktivitäten.
Zivilgesellschaftliches/Bürgerschaftliches Engagement
Nicht zuletzt hat freiwillige Engagement auch eine demokratische Dimension. Das eigene Umfeld mitgestalten und Einfluss auf politische Entscheidungen nehmen – das ist mit zivil- oder bürgerschaftlichem Engagement gemeint. Das Spektrum reicht vom Engagement in karitativen Einrichtungen bis hin zur Mitarbeit in Bürger:innen-Initativen. Allen gemein ist jedoch, dass die Tätigkeiten freiwillig sind und der Allgemeinheit zugutekommen. Zivilgesellschaftliches Engagement findet stets im öffentlichen Raum statt und findet unentgeltlich statt.
Formell oder informell
Freiwilligentätigkeit kann im Rahmen einer Organisation oder auf privater Basis erfolgen. Daher unterscheidet man zwischen formeller und informeller Freiwilligentätigkeit. Von letzterer ist etwa bei der Nachbarschaftshilfe die Rede. Diese – sehr flexible Freiwilligentätigkeit – betont die persönliche Verantwortung am unmittelbar Nächsten. Sie wird oftmals auch ergänzend zur formellen Freiwilligentätigkeit ausgeübt.