Corporate Volunteering – wie Unternehmen soziale Verantwortung übernehmen
Egal, ob Kleinbetrieb, Mittelstand, Großkonzern oder Start-up – die Bereitschaft von Betrieben, sich sozial zu engagieren und einen gesellschaftlichen Beitrag zu leisten, steigt. Umgekehrt steigen in Zeiten von Klima- und Wirtschaftskrise die Anforderungen an Unternehmen, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. Corporate Volunteering oder Employee Volunteering ist eine spezielle Form von Corporate Social Responsibility-Aktivitäten, die Unternehmen leisten.
Idealerweise während der Arbeitszeit
Übersetzt bedeutet Corporate Volunteering so viel wie betriebliche Freiwilligenprogramme. Unternehmen bieten ihren Mitarbeiter:innen den Rahmen, ihre Zeitressourcen oder ihr Know-how in gemeinnützigen Organisationen einzusetzen – idealerweise geschieht dies während ihrer Arbeitszeit. Auch dann, wenn Unternehmen die Expertise ihrer Mitarbeiter:innen, Produkte oder Dienstleistungen Pro Bono – also kostenfrei – für Non-Profit-Organisationen zur Verfügung stellen, kann von Corporate Volunteering gesprochen werden.
Die Formen sind vielfältig. Sie reichen vom einmaligen Aktionstagen bis hin zum regelmäßigen Engagement – etwa in einer sozialen Einrichtung. Eine rein finanzielle Unterstützung gemeinnütziger Organisationen fällt dabei nicht unter Corporate Volunteering.
Unternehmen beteiligen sich im Rahmen von Corporate Volunteering aktiv an der Lösung gesellschaftlicher Probleme und arbeiten dazu mit gemeinnützigen Organisationen zusammen – davon profitiert die Gesellschaft als Ganzes. Mitarbeiter:innen profitieren von neuen Kontakten und entwickeln neue Kompetenzen.
Zusätzlicher Urlaub oder Pro-Bono-Leistungen
- Lehrlinge engagieren sich im Senior:innenzentrum oder einer Einrichtung der Wohnungslosenhilfe.
- Bei einem Tag der offenen Tür erhalten Geflüchtete einen Einblick in dein Unternehmen und den Arbeitsalltag.
- Mitarbeiter:innen engagieren sich in einem Wohnheim für Geflüchtete oder begleiten Geflüchtete bei der Bewältigung von Herausforderungen im Alltag.
- Ein großer Konzern stellt seinen Mitarbeiter:innen 16 Arbeitsstunden pro Jahr für ihr Engagement frei zur Verfügung. Als Belohnung erhalten die Angestellten zwei zusätzliche Urlaubstage.
- Bei einem „Social Day“ engagieren sich Mitarbeiter:innen einen Arbeitstag lang für den guten Zweck.
- Im Rahmen eines Seminartags erfahren ältere Mitarbeiter:innen, die kurz vor der Pension stehen, wie sie sich freiwillig engagieren können.
- Beschäftigte einer Wirtschaftskanzlei werden dazu ermuntert, sich in einem gemeinnützigen Projekt zu engagieren oder eine Pro-Bono-Rechtsberatung zu leisten.